Paul Kuhn & The Best – Young At Heart

Gibt es einen treffenderen Titel für ein Album des Grandseigneur des deutschen Swing, der vor ein paar Tagen – am 12. März – seinen 75- Geburtstag feiern konnte? Paul Kuhn ist fürwahr jung im Herzen geblieben. Im Oktober letzten Jahres trommelte er einige seiner Lieblingsmusiker – die Trompeter Benny Bailey und Dusko Goykovich, die Saxofonisten Gustl Mayer und Peter Weniger, den Posaunisten Jiggs Whigham, die hinreißende Sängerin Greetje Kauffeld – zusammen und spielte mit ihnen und seiner Stamm-Rhythmusgruppe, Bassist Paul G. Ulrich und Schlagzeuger Willy Ketzer, binnen zweier Tage Young At Heart ein. Zwar wirkt das Programm – zwölf Standards, darunter Barney Kessels „Swedish Pastry“, Sonny Stitts „Stitt’s Tune“, Rodjers/Harts „My Funny Valentine“ oder Thelonious Monks „Well You Needn’t“, plus die beiden Kuhn-Originale „Florida Flirt“ und „Heading South“ – auf den ersten Blick konventionell, doch kommt es hier weniger auf das Was als auf das Wie an. Und da bleiben kaum Wünsche offen, denn Kuhn und seine Besten gehen mit so viel Spielfreude, mit einer solchen Souveränität zu Werke, dass selbst vermeintlich tot genudelte Evergreens wie durch Zauberhand wieder in ihrer ganzen Pracht erstrahlen. Herzlichen Glückwunsch, Sugardaddy, zum 75. und zu diesem feinen Album.

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