Peter Schleicher – Hart Auf Hart

Was wir wissen: a) die österreichische Sprache eignet sich glänzend zur „Eindeutschung“ englischer Texte, egal, ob Wort für Wort übersetzt oder (wie im vorliegenden Fall) sinngemäß übertragen; b) ursprünglich Andre Heller und erst recht Wolfgang Ambros mit seiner Dylan-Interpretation haben da unendlich Wichtiges fabriziert.

Was wir aus „Hart auf hart“ lernen können: Nicht jede Art englischer Rockmusik ist übertragbar – in musikalischer Hinsicht. Peter Schleichers Übertragungen von etwa „Jumpin‘ Jack Flash“, „Honky Tonk Women“, „The Last Time“ oder „Sympathy For The Devil“ und so weiter sind textlich durchaus gelungen. Doch was den urigen Klang der sechziger Rolling Stones ausmacht, sucht man hier vergebens. Und damit sind wir beim Problem: Schleicher hat sich ausgerechnet die führende Rockband des vorvorigen Jahrzehnts ausgewählt, um damit deutsch-österreichischen Rock zu produzieren. Wenn man nun bedenkt, wie sehr der „Abfalleimer-Sound“ der frühen Stones-Songs maßgeblich die Faszination dieser Platten prägte, wie wichtig die seitwärts herausgepreßten Keith Richard-Soli und Jaggers Phrasierungen waren – dann kann sich der Leser vielleicht vorstellen, wie sehr die Stones-Musik leidet, wenn sie brav, bieder, überaus gefällig arrangiert und in luftigem Stereo anno ’79/’80 klingt: tot. Das ist der Fehler der vorliegenden LP. Es gibt eben Songs, die in der Originalversion unschlagbar sind:“Good Vibrations“ von den Beach Boys, „My Generation“ von der Who, „Love Me Tender“ von Elvis und sofort. Schade um die vertane Chance…