Photek – Form & Function
Es kommt, wie es kommen mußte: Je weiter sich der voranschreitende Musikzirkus von Drum VT Bass als dem totalem 1 Glücksversprechen verabschiedet, desto klarer erscheinen die Leistungen einiger weniger, die das Bäumchen-wechsel-dich Spiel zurecht überlebten. Rupert Parkes ist einer davon, dessen vielbestaunte Akribie, Wochen an einem einzigen Stück herumzuprogrammieren, sich spätestens jetzt bezahlt macht. Sein Feld ist klar umrissen – im Gegensatz zu Roni Size ist er der Protagonist der technoiden Strenge und Eleganz. Parkes Arbeit steckt im Detail, in Hundertsteln und Millimetern und verleiht den Tracks Musikalität, Transparenz und langes Leben. Zudem hat es den für die erschöpften Konsumenten angenehmen Nebeneffekt, daß Photek nicht jeden Monat ein neues Produkt in den Kreislauf schleudert. So ist diese Sammlung auch keinesfalls brandaktuell, sondern basiert auf jenen Klassikern, die Parkes vor seinem Deal mit Virgin auf eigenem Label veröffentlichte. In das Jahr 1998 werden altbekannte Freunde wie „Rings Around Saturn“ dadurch transportiert, daß sie – wer hätte es gedacht – vom inneren Kreis nochmal durch die Mangel gedreht wurden. Doc Scott, Digital, J. Majik, Peshay und Decoder heißen die derart Geadelten. Neben diesen nur teilweise notwendigen Updates brilliert der Meister selbst durch zwei neue Stücke und zwei eigene Remixe, die nichts weniger als zwingend sind. Grund genug.
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