Private Parts
Howard Stern ist das Enfant terrible unter den amerikanischen Radiomach.ern. Daß sich der Zwei-Meter-Hüne mit der lockigen Mähne und dem losen Mundwerk, das sich keinerlei Selbstzensur auferlegt und über alles und jeden frank und frei herzieht, in Deutschland erstmals mit der Verfilmung seiner Autobiographie vorstellt, ist etwas unglücklich. Denn Stern, der sich selbst spielt und eine überraschend gute Figur abgibt, hat den schaumgebremsten Weg gewählt. Anstatt sich im Film als jenen Typ zu präsentieren, der über den Äther zum meistgehaßten Mann Amerikas wurde, zeigt er den Mann hinter der öffentlichen Figur Howard Stern: einen spießigen Ehemann und Vater, der im Grunde nur an seine Gattin und die lieben Kleinen denkt. Doch das Schaf im Wolfspelz hat auch so noch genügend Biss: Mit ätzendem Witz erzählt Stern die Erfolgsgeschichte, wie er sich vom verklemmten Schlaks zum „King of all Media“ (Stern über Stern) hocharbeitete. Am besten ist sein langer Machtkampf mit den Offiziellen der Radioabteilung von NBC, die Stern zunächst anheuerten, um ihm sofort den Mund zu verbieten, als er seinen Arbeitgeber verspottete und explizit von seinen Sexphantasien berichteteein aberwitziger Grabenkampf, der in jeder Komödie ein Winner wäre, hier aber aufgrund seiner Authentizität noch an Pfiff gewinnt. Harald Schmidt sollte aufhorchen. Verglichen mit dem Genius Stern ist er bestenfalls der Zotenreißer von der Stammtischrunde.
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