Propaganda :: A Secret Wish
Salvo/Soulfood
Ein Klassiker des Synthie-Pop üppig ausgestattet wiederaufgelegt
Überdeutlich zu merken ist, was man schon immer vermutete: Dass bei Propaganda der Stil stets drohte, die Substanz zu überschatten. Das wird, vermutlich ungewollt, umso deutlicher herausgearbeitet mithilfe der üppigen Ausstattung, in der diese Wiederveröffentlichung von A SECRET WISH daher kommt. Die Düsseldorfer Band sah gut aus, und noch besser wusste sie sich in Szene zu setzen. Das Klappcover, das dicke Booklet, die schicken Schwarzweiß-Fotos, auf denen das Quartett den Betrachter sinister fixiert, das alles findet seine Fortsetzung in der Musik. Denn die ist perfekt gestylter Düster-Pop, bisweilen allzu prätentiös, wenn eine dräuende Sprechstimme die Songs bedeutungsschwanger einleitet oder zum Ausklang schon mal Regen fällt. Sonst bleibt in der Rückschau erstaunlich, wie geschickt das Quartett die im Jahr 1985 neueste Technik und ein avantgardistisches Erscheinungsbild, die miese Laune der New Wave und massentauglichen Pop-Appeal miteinander versöhnte. Dass Trevor Horn und Paul Morley an diesem Kunststück einen nicht unwesentlichen Anteil hatten, das lässt sich anhand der zusätzlichen CD nachvollziehen, auf der Rohfassungen und Alternativ-Versionen von Klassikern wie „Dr. Mabuse“ und „Duel“ versammelt sind.
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Niagara
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