Punch-Drunk Love :: Start: 17.4.
Love Hurts Adam Sandler in einem einzigartigen Scharmützel auf dem Schlachtfeld Liebe.
Vor langen Jahren, so geht die Sage, soll Lemmy auf das Gerücht, es sei innerhalb von Motörhead zu Handgreiflichkeiten gekommen, geantwortet haben: „Wenn man seine besten Freunde nicht mehr vermöbeln darf, wen dann?“ Dass Liebe nicht nur ein fragiles Pflänzchen, sondern eben auch eine ruppige und handfeste Angelegenheit mit großem A wie „Aggression“ sein kann, davon erzählt – der wortverspielte Titel lässt es ahnen Punch-Drunk Love. Paul T. Andersons vierter Spielfilm ist in mehrfacher Hinsicht eine Versuchsanordnung: Zum einen wollte sich Anderson nach den melancholischen Epen Boogie Nights und Magnolia zu seiner Variante einer 90-minütigen Romantikkomödie zwingen. Zum anderen hatte er sich vorgenommen, Adam Sandler (Big Daddy) einmal einen anderen Rahmen als den einer Doofkopp-Klamotte zu bieten, um endlich den empirischen Beweis für dessen schauspielerische Genialität zu erbringen. Und schließlich spielte er mit scheinbar unvereinbaren Handlungspartikel: Unzusammenhängende Ideen/Obsessionen (40erJahre-Musicals, absurde Rabattmarkensysteme, Telefonsex, die sanften Töne eines Harmoniums, die Zärtlichkeit des Wörtchens „fuck“) sollen sich zu einem Überbau zusammenfügen, der als Träger für die Geschichte des bedauerlichen Barry Egan mit seinem knallblauen Anzug, seinen sieben Schwestern und seinen unkontrollierten Wutausbrüchen fungiert. Das klingt erst einmal schrecklich verkopft und verquast, aber im Zusammenprall der Gegensätze (versinnbildlicht durch eine gegen die Wand geschlagene Faust, an deren Knöchel sich „Love“ als Wundmal abzeichnet) entwickelt dieses Quasi-Marchen eine Magie und Zärtlichkeit, die die bedingungslose Liebe von Barry zu der geheimnisvollen Lena nicht nur glaubwürdig, sondern auch eins zu eins nachfühlbar machen. Wie eine lindernde Salbe legt sich die Liebe über diesen bis dahin hektischüberreizten Film. Auf einmal ergibt man sich seinem eigentümlichen Charme und man spürt sie, die Liebe, dieses „crazy little thing“, das uns so Punch-Drunk macht.www.punchdrunklovexom
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