R.E.M.

Eine Sammlung von R.E.M.-Clips ist in allererster Linie Kunst. R.E.M.-Videos sind Kurzfilmchen, die ein Eigenleben entwickeln, die notfalls auch ohne Musik angesehen werden können und manchmal – wenn man den Ton nicht abschaltet – selbst einen Kuschelrocker („Man On The Moon“, „Everybody Hurts“] retten können. R.E.M.-Videos handeln häufig von Menschen, sehr vielen Menschen, die erfeulich oft nicht Michael Stipe, Peter Bück oder Mike Mills heißen. Stinknormale shiny hoppy people jeden Alters, jeder Rasse. Menschen, die sich freuen, sich ärgern, die traurig sind, oder wütend, die tanzen, lachen oder weinen. Menschen in Bewegung, in Städten, auf Straßen, Highways, und in Autos. R.E.M. sind Träumer. Sie träumen einen amerikanischen Traum, aus dem das offizielle Amerika längst erwacht ist. Von einer klassenlosen, multikulturellen Gesellschaft, von Freiheit, die nicht auf Kosten der Schwächsten geht. Manchmal sind R.E.M.Videos verwackelt, unscharf, schwarzweiß. Das ist un-Rock’n’Roll, verkopft und artifiziell. sagen dann die Menschen, die eigentlich überhaupt keine Videos sehen wollen. Das ist natürlich Unsinn. Denn R.E.M. sind Rock’n’Roll und Pop und ein Entwurf für die Band, die den Regenwald rettet, ohne eklig zu sein, in view enthält 16 Videos (von „Stand“ bis „Bad Day“) und ein paar Bonusse: fünf rare Clips, drei Songs vom 200ler-liveauftritt am „South African Freedom Day“ auf dem Trafalgar Square in London und eine besondere Funktion, mit der man Interviews mit Stipe, Bück und Mills zwischen die Videos schieben kann.