R.L. Burnside – Burnside On Burnside :: Blues

Es muss viele Burnside Streets in Amerika geben, wie ein Blick ins Booklet dieses Live-Albums verrät. Aber es gibt nur einen R.L. Burnside. Der 74-jährige Sänger und Gitarrist ist der wohl älteste lebende Vertreter einer Blues-Tradition, der weltweit noch neue Schallplatten aufnimmt. Burnside On Burnside wurde im „Crystal Ballroom“ in der Burnside Street in Portland mitgeschnitten, zum 87. Geburtstag des Veranstaltungsortes. Burnside spielt eine Gitarre, die etwas sehr Maschinelles hat. Er gibt dem Blues dieses unnachgiebige Rattern und Scheppern, das zu viele von den Grünschnäbeln nie lernen wollten, weil sie ins amerikanische Abendprogramm strebten. Burnside hat sich mit seinem Enkel Cedric (22, Drums) und seinem „adoptierten“ Sohn Kenny Brown (48, Gitarre) zu einem generationsübergreifenden Bündnis für guten Mississippi-Blues zusammengetan. Das Album wird eröffnet mit „Shake ‚Em On Down“ und endet irgendwo am „Snake Drive“. Dazwischen gibt es den vielleicht besten Burnside mit seinen besten Titeln.“Rollin‘ & Tumblin“‚, nicht zu verwechseln mit Elmore James‘ swingendem Klassiker, fährt langsam in die Glieder. Die Band zieht die Zeit. Burnside meditiert. Der Mann erzählt von „Miss Maybelle“ und du hörst nur sein „oho-ho“, als wäre die Dame immer noch eine Sensation. R.L. Burnside wird eines Tages in einem Atemzug mit Muddy Waters, Elmore James und Howlin’Wolf genannt werden.

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