Raz Ohara

Moksha

Album Label/Random Noize Musick 24.1.

So darf sich der Soul im Jahr 2014 anhören. Neues von dem elektroakustischen Stoppelacker des Wahlberliner Musikers.

Raz Ohara? Künstler auf dem Kitty-Yo-Label, wir erinnern uns sehr gut. Die besten Zeiten hatte das subkulturelle Aushängeschild Berlins hinter sich, als Raz Ohara mit seinen Veröffentlichungen für Furore sorgte. Und das war nicht die Art von Furore, wie sie die unvergleichbar exaltierten Peaches und Gonzales auf Kitty-Yo entfacht hatten.

Raz Ohara produzierte Lieder auf einer Intensivstation mit akustischer Gitarre und wacklige elektronische Miniaturen in Reichweite des Funk. Auf den späteren Alben zusammen mit dem Odd Orchestra entstanden Jam-Sessions um Beats und Geräusche herum. Mit seinem neuen Album MOKSHA schließt der Wahlberliner Raz Ohara am ehesten an diese Arbeiten aus den Jahren 2008 und 2009 an, es klickt und bimmelt zum Auftakt von „Sungaze“, über einen geloopten Chor findet auch die Stimme Oharas irgendwie in den Track.

Sie scheint überall zu sitzen, nur nicht dort, wo sie hingehört. Hin und wieder versinkt sie auch in der Perkussion. Raz Ohara bestellt seinen elektroakustischen Stoppelacker später auch mit Gitarren und Synthesizern, nie aber wird ein amtlicher Popsong daraus. Die Sounds kommen und gehen, verwischen und verwehen.

Es ist eine Geistermusik, in der Echos aus der gelebten Vergangenheit und der geliebten Jukebox der Seelenverwandten ertönen. „True Love Will Find You In The End“, wir hören Raz Ohara zu, wie er beim Singen absäuft, der Song wurde von einem geschrieben, der auf seine Art immer um Hilfe rief, Daniel Johnston. So darf sich Soul im Jahr 2014 anhören.