Real Estate

In Mind

Domino Records/GoodToGo

Auf ihrem vierten Album gönnt sich die schluffige Indie-Pop-Band aus Ridgewood, New Jersey, ein zartes Sound-Update.

Wie gemütlich es sich diese melodiebegabte Band in ihrem watteweichen Wohlklangskosmos gemacht hat, zeigt sich besonders schön, wenn sie, wie nun geschehen, endlich auch mal wieder aus diesem ausbricht. Huch, fragt man sich, war das jetzt wirklich eine verzerrte Gitarre? Und, huch, jammen sich Real Estate da wirklich gerade über die Fünf-Minuten-Grenze hinaus? Natürlich sind das nur Details und Ausschnitte eines Albums, auf dem Real Estate ganz unbestritten nach Real Estate klingen, und doch hat sich merklich etwas getan in dieser nach Eighties-Bauplänen à la The Feelies oder Yo La Tengo gezimmerten Immobilie.

Das fängt bei der Besetzung an: Neben Gitarrist Julian Lynch, der 2015 Urmitglied Matt Mondanile bei der Band aus New Jersey ersetzte, wäre da noch Tour-Keyboarder Matt Kallmann, den man bei der Gelegenheit gleich mit an Bord nahm. „Es schien einfach ein guter Moment zu sein, um eine etwas andere Richtung einzuschlagen“, sagt Martin Courtney, Frontmann und Mastermind des Quintetts. Vielleicht sollte man besser sagen, es war ein überfälliger Moment, denn bei aller Finesse, mit der Real Estate die Wohlklangsformel zuletzt ausgereizt hatten, wirken die zarten (Aus-)Brüche auf IN MIND mitunter doch wie eine längst fällige Frischzellenkur.

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