Reamonn :: Hamburg, Terremoto-Festival

Kurz und schmerzlos: Zeit für grade mal fünf Songs, aber die Freiburger langten trotzdem ordentlich hin.

In der Kürze liegt die Würze – an dieses Motto mussten sich Sänger Reamon Garvey und seine vier Bandkumpane akribisch halten. In ihren vorgeschriebenen 20 Minuten spielten sie ergo nur fünf Songs. Nicht viel – aber genug für diese Band, um Stimmung zu machen. Eigentlich hat es der erste Act des Tages ja immer am schwierigsten, doch von Aufwärmschwierigkeiten und Anlaufphase keine Spur. Hier zahlen sich Reamonns Erfahrungen von zahlreichen Auftritte als Support Act von Him und den Guano Apes aus. Gelernt ist schließlich gelernt, und so steigen sie einfach gleich mit Vollgas ein. Mit „Stripped“ als Showopener wählen sie eine der rockigsten und lautesten Nummern ihres Erfolgsalbums „Tuesday“. Schon werfen sich allerdings einige Besucher, die nur wegen „Supergirl“ im Zelt sind, etwas erstaunte Blicke zu. Doch die Masse lässt sich von dem charismatischen Sänger und seiner enthusiastischen Band sofort mitreissen. Die Zweifler werden schließlich schon durch den zweiten Titel, das heißersehnte „Supergirl“, versöhnt. Hier unterstützen dann auch alle gemeinsam aus voller Lunge und tiefstem Herzen Shouter Rae. Überhaupt hat Bandnamensgeber und Frontmann Reamonn Garvey seine Fans von Anfang an fest im Griff und lässt sie nicht mehr los. Seinen Ansagen im charmanten englisch-deutschen Sprachen-Mix glaubt man das glückliche Lächeln, und auch die anderen Jungs haben Spaß in den grinsenden Backen. Ein perfekt eingespieltes Team unterhält hier kraftvoll und mit viel Freude. Glücklich über diese positive Energie, die von der Bühne schwappt, möchte dann auch das Publikum so viel es kann zurückgeben und seiner Band sagen: „Ja wir haben euch auch lieb!“ Ei wird gesungen, applaudiert und gekreischt. Und wenn Rea alle Hände sehen will, dann kriegt er auch alle Hände. So einfach ist das. Viel zu schnell kommt bereits „Josephine“ als letzte Nummer. Bei der aktuellen Single werden noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Und dann ist wirklich alles vorbei, keine Zeit für Zugaben.Denn ob nun Fluch oder Segen eines Festivals – die Masse drängt schnell wieder raus aus dem Zelt ins grelle Sonnenlicht. Schließlich warten heute noch viele andere Bands. www.reamonn.de