Redman – Red Cone Wild – Thee Album

Er stand einst im Verdacht, den Anschluss verloren zu haben. Zeitweilig war Reggie Noble alias Redman dermaßen auf Nebenschauplätze und Filmrollen fixiert, dass man schon Befürchtungen hatte, die Rap-Gemeinde hätte eines ihrerOriginale für immer verloren. Aber nun ist er wieder da. der alte Schelm. Sechs Jahre sind seit Erscheinen seines letzten, nicht unbedingt so überzeugenden Albums malpractice vergangen. DieVeröffentlichungdes Nachfolgers war schon länger angekündigt und zog sichnichtzuletztwegen Unstimmigkeiten mit seiner Plattenfirma immer wieder hin. Schon blöd, denn die Uhr dreht sich im HipHop-Zirkus schnell. Wer zu lange wartet, wird gerne einmal von Upstarts überrundet. Redman muss sich da aber keine Sorgen machen. Mit Timbaland, der ihm den State-Of-The-Art-Track „Put It Down“ besorgt hat, Pete Rock. Rockwilder und seinem alten Def-Squad-Kumpel Erick Sermon stand die Produzentenprominenz bei ihm Schlange. Herausgekommen sind ein paar echte Klassetracks wie die Funk-Bombe „Gimme One“, die spacige Suada „Freestyle Freestyle“, die gute Dr-Dre-Kopie „Rite Now“ und die mit einem Bob-Marley-Vibe versetzte Kiffernummer „BlowTreez“. Bekanntermaßen schnappt man sich aber kein Redman-Album. weil man um die richtigen Hintermännerweiß. Man greift zu, weil der Rapper selbst das Ereignis ist. Das ist auch hier wieder so. Er ist ein Typ, der an den Klassenclown erinnert. Wie erden Kids Eiskrem mit Cangsterslang andreht, ihnen das Taschengeld mit Waffengewalt klautund sich zwischendurch mit einerempörten Mami streitet, ist schon einen Lacher wert. Solche kleinen Gags hat Redman immerwieder einmal im Programm. Sie nehmen dem sonst so strengen und mürrischen Gettosound ihren Ernst, ohne dass das Ganze zur Comedyveranstaltung oder blöden Kalauern ausartet. Feine Sache,Red! >» www.gillahouse.net