Rickie Lee Jones – The magazine
Rickies Debüt (1979) war eine erfreuliche kleine Sensation. PIRATES (1981) verriet ihre Vorliebe für Sensibel-Sinfonisches. GIRL AT HER VOLCANO (1983) überraschte mit eigenwillig interpretierten Jazz-Evergreens und einer eher lahmen B-Seite.
THE MAGAZINE ist beileibe keine Sensation. Rickie singt wie gewohnt: kindlich und doch welterfahren, unbefangen und doch raffiniert. Sie schreibt wie 1981: komplizierte Konstruktionen voller Tempo- und Stimmungswechsel, aufwendige Verschränkungen von Rock und Orchestralem, intimem Singsang und ausgeklügelten Background-Vocals. Begleiten läßt sie sich von bewährten Alleskönnern (Steve Gadd, Lukather), die sich ihrem Stil problemlos anpassen.
Aber die Mini-Sinfonien haben nicht mehr den flippigen Charme des PIRATE-Albums. die Losgehnummern finden in ausgetretenen Fußstapfen statt („Jukebox Fury“). Vieles scheint mir auch ganz einfach überambitioniert: So schwankt der Sprechgesang „The Unsigned Painting“ zwischen Nostalgie und schlichtem Kitsch. Selbst eine so eigenwillige Ballade wie „Deep Space“ hat nicht den Zauber früherer Songs.
Ein fragwürdiges Exotikum hat als „Theme For The Pope“ seinen Weg ins Repertoire gefunden: ein zwischen Musette und griechischer Folklore angesiedeltes Instrumental mit braven Lala-Vocals.
Eine leidlich originelle Platte, für Leute, die Rickie noch nicht kennen, vielleicht sogar gelegentlich aufregend. Bestimmt nicht uninteressant, aber für mich doch eine leise Enttäuschung.
Mehr News und Stories