Roy Davis Jr. – Soul Electrica
Ein Albumtitel als Wegweiser. Davis jr. gehört zu den House-Produzenten, die sich bei allem Glauben an den musikalischen und technischen Fortschritt nie von den traditionellen Linien der populären schwarzen Musik abgekoppelt haben. Kein Stück führte das klarer vor Augen als „Gabriel“, der im Original von Peven Everett gesungene Clubklassiker von 1996. Jüngere 12″-Kreationen des Meisters („God Of Israel“, „Something Inside Of Me“) schlugen in die selbe Kerbe, reflektieren aber nur eine Facette seines Schaffens. SOUL ELECTRICA ist eine Zusammenstellung von Tracks, die Davis jr. bei Dance-Kultlabels wie Force Ine, Roule oder Container veröffentlicht hat. Keine Compilation im üblichen Sinn – die Musik ist so ausgewählt, daß sie den Zuhörer um Mitternacht in Bewegung bringt und zwei Stunden später in den Zustand der Entspannung versetzt. Für DJs ist es ein Allzweck-Tool, findet sich doch für jede Situation der richtige Song auf der Platte. Wenn man es tanzbar mag, bietet sich das auf einer Trammps-Basslinie laufende“House Inferno“ an. Wenn der Morgen kommt, ist „Lyrical Trip“ die richtige Wahl. Mit dieser Sammlung appelliert Davis jr. ans Publikum, endlich das Vorurteil zu begraben, Housemänner lieferten nur Fließbandkost für den Floor ab.
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