Russ Ballard – At The Third Stroke

Wie der Titel sagt, liefert er hiermit seinen dritten Streich ab: Russ Ballard, mit Adam Faith’s Roulettes und den Unit Four + 2 schon in den frühen Sechzigern aktiv und später mit Argent zu Erfolg vor allem in den USA gelangt. Seit 1974 versucht Ballard es solo, indes mit wechselndem Ertrag. „Third Stroke“ klingt merklich amerikanisch, was angesichts der Begleitmusiker kaum verwundert: Jeff Porcaro, David Foster und Tom Scott gehören dazu. Ballard selbst singt und spielt Gitarre und Baß – stets geschmackvoll, ohne Ego-Mätzchen und unerhört routiniert. Doch der handwerklich vorzüglichen Platte geht ein wenig das letzte Engagement, das Feuer ab, mit dem aus einer sauber produzierten LP eine hochklassige wird. An Ballard’s kompositorischen Talenten ist sowieso nicht zu zweifeln, doch auch die machen de.n Kohl kaum fetter. Da Ballard in Kalifornien produziert, wäre der Versuch interessant, eine andere, stilistisch nicht allzu weit entfernt liegende Band, ebenfalls aus Kalifornien und ebenfalls bei CBS unter Vertrag, ins Studio zu holen und mit ihr ein gemeinsames Album zu fertigen: Cheap Trick. Die nämlich besitzt genau jenes Quentchen Esprit, dem es Russ Ballard im vorliegenden Falle ermangelt.