Sabrina Setlur – Die neue S-Klasse
Als Schwester S. war sie das Nesthäkchen im Rödelheim Hartreim-Clan. Eine nette Marionette, um die Reime und Beats von Moses P. und Martin Haas Girlie-kompatibel unters HipHop-Volk zu bringen. Und genau das ist ihr zumindest mit der Single ‚Ja Klar‘ gelungen. Zwei Jahre später gibt sich Sabrina Setlur erwachsen und – so teilt uns das Info mit – emanzipiert. Doch was hier als „positiver Neubeginn“ verkauft wird und genau so „höa, schnella und weita“ hinaus will wie RHP selbst, scheint auf eine Bruchlandung vorprogrammiert. „Zurück von den Toten, von Idioten totgesagt“, wie S. im Opener ‚Teil II‘ singsangt, wirkt genauso anmaßend und stumpfsinnig wie das ewige Herauskehren der eigenen Streetcredibility und Coolness bzw. das schleichwerberische Betonen der Rödelheim-Connection. Zudem scheint das Strickmuster beliebig austauschbar: Ob nun S oder RHP – alles eine soulige Style-Soße, die vielmehr selbstverliebt, als dope und fett klingt. Und was heißt in diesem Kontext überhaupt Emanzipation? Wer sich die ganze Produktion so perfekt auf den Leib schneidern läßt, ist alles andere als selbständig.
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