Sammy Hagar – Three Lock Box

Es war gut, unmittelbar nach Bob Seger dessen konkurrierenden Landsmann zu hören und das Urteil über Seger nachträglich bestätigt zu sehen. Auch Sammy Hagar hat zwar längst nicht mehr den Biß und die Schärfe vergangener Jahre, jedoch sind bei ihm wenigstens der Wille und die Fähigkeit zur Variation auszumachen Da wird nicht einfach die vorprogrammierte Strickmaschine eingeschaltet, sondern – wenngleich im eng vorgegebenen Rahmen – abwechslungsreicher gestaltet. Gut, auch Hagar hat sich angepaßt, ist vom puren, sturen Hardrock abgewichen – doch weisen seine Kompositionen zumindest einige Ideen auf.

Mit „Three Lock Box“ zu Beginn startet er sofort voll durch, weckt umgehend die Erinnerung an seine Materialschlachten und Marathonläufe mit Co-Gitarrist Gary Pihl auf der Bühne. Danach wird es durchgehend breitwandiger, sprich: es gibt kräftigen, durchgestylten Rock mit der nötigen Prise Melodie Vom Hokker wird hier wahrlich niemand gerissen (und Hagars Sternstunde bleibt ALL NIGHT LONG von 1978), aber kreativer als Seger ist’s allemal.