Second Layer – World Of Rubber

Über die englischen Second Layer weiß man so gut wie gar nichts. Das Cover von WORLD OF RUBBER verrät lediglich, daß die Bands alle Songs selbst geschrieben und im Elephant Studio (wo immer das sein mag) aufgenommen hat. Gerüchte sprechen davon, daß es sich bei Second Layer um ein .avantgardistisches“ Nebenprojekt zweier Mitglieder der Modetruppe The Sound handelt. Hinkommen kann das sicherlich, denn Gitarre, Bass, Rhythmusbox und Stimme (welche durchaus auch die von The Sound sein kann) bestreiten die ganze Platte nahezu alleine, und nach mehrmaligem Durchhören des Albums scheint mir die Charakterisierung „Nebenprojekt* auch nicht unpassend.

WORLD OF RUBBER zeigt zahlreiche gute Ansätze, wirkt aber an vielen Stellen einfach zu unausgegoren. Es gibt zu viele Leerlaufstellen (besonders bei den längeren Stücken), manche Titel bestehen eigentlich nur aus Soundspielereien, und auch eine Bemerkung zur Verwendung der Rhythmusbox muß einmal gemacht werden: Man sollte mit diesen Maschinen vorsichtig umgehen; stellt man alle Instrumente und auch den Gesang, also den gesamten Song, unisono auf den monotonen Maschinenbeat ab, so verliert die Musik fast zwangsläufig an Energie, denn die Songs werden so vorausberechenbar. Second Layer haben es hier meistenteils versäumt, der Maschine ein Gegengewicht in Gestalt von melodischen Einfallen oder ähnlichem entgegenzusetzen, und so wirkt die Mehrzahl der Songs ziemlich statisch.

Aufgrund dieser Mängel wird WORLD OF RUBBER sich nicht allzu oft auf meinem Plattenteller wiederfinden, aber die Band Second Layer sollte man keineswegs schon auf das Abstellgleis schieben. Ihre erste Single („Courts or Wars“) war brillant, und vielleicht bedarf es nur einigem mehr an Konzentration, um dieses schon recht Gelungene noch etwas zu steigern.