Selig – Blender

Die fünf Hamburger waren im großen New York und haben dort nach SELIG und :HIER ihr drittes Album zusammengebastelt, eine Platte, die erst mal ratlos macht. Nach langem Grübeln drängt sich folgende Gebrauchsanweisung auf: 1. Diese Platte muß man dringend mehrmals anhören: Griffige Refrains, die an Knüller wie „Ist es wichtig?“ erinnern, sucht man zunächst vergeblich. Statt dessen breitet sich in fast jedem Song ein dichter Klangteppich aus, der zum Teil komplett mit den Vocals verschmilzt. Die Ausnahme von der Regel bildet „Popstar“, ein Song, der sofort ins Ohr geht. 2. Achtung: BLENDER ist ein intimes Werk. Jan Plewka hat sich wieder Freud‘, Leid und Wahnsinn von der Seele geschrieben. Die so entstandenen Texte kapiert sicher nicht jeder, sie bieten aber jede Menge Platz für Interpretation und Identifikation. 3. Schublade? – Keine Chance. Geboten sind Regenwald-Trommelattacken, Groove-Elemente und psychedelisches Gitarrengezwirbel, Operneinlagen, wuchtige Riffs, Drum ’n Bass-Elemente, balladeske Orgeln, Weltraumklänge, Funk-Anleihen, HipHop-Samples und, und, und… 4. Die Band selbst bezeichnet ihren Sound am liebsten als „deutschsprachigen Hippie-Metal“. Punkt.