Slade – Slade In Flame

Seit Elvis Presleys 32 unerbittlichen Versuchen, in Hollywood Fuß zu fassen, spätestens aber mit den hintersinnigen Kapriolen der Fab Four finden es Pop- und Rockstars erstrebenswert, sich auf Zelluloid bannen zu lassen. Dass die darstellerischen Fähigkeiten dabei oft zu wünschen übrig lassen, die Kasse aber dennoch stimmt, verdient keinerlei Erwähnung. Als echte Entdeckung entpuppt sich eine 1974 gedrehte, im Zug des gegenwärtigen Trends der allgemeinen Archivausnistung auf DVD erhältliche britische Produktion: SLADE IN FLAME. Das in der Glam-Rock-Ära Anfang bis Mitte der70er zumindest in Europa immens erfolgreiche Quartett aus dem provinziellen Wolverhampton präsentiert sich unter der subtilen Regie von Richard Lancraine und dem genialen Drehbuch von Jane-Birkin-Bruder Andrew in einer sarkastischen Komödie rund ums Showbusiness – allerdings nur in englischer Originalfassung (Achtung: der Slang ist echt gewöhnungsbedürftig!!, da dem Streifen eine deutsche Premiere wegen angeblich fehlender „kommerzieller Verweriborkeil“. so die offizielle Begründung des damaligen Filmverleihs, verwehrt blieb. Die mit viel Sinn für britischen Humor und Slapstick inszenierte Story um den Aufstieg und Fall der fiktiven Formation Flame spielt in den Swinging Sixties; authentische Querverweise zur Wirklichkeit finden sich, wenn auch etwas verklausuliert, zuhauf: Von Screamin‘ Lord Sutch über die Stones, Bowie, T. Rex und Sweet bis hin zu Deep Purple und Led Zeppelin kriegen alle Rockheroen jener Ära ihr Fett weg. Als echtes Schauspiettalent mit unglaublichem Gespür für humoreske Situationen und einer beneidenswerten Präsenz erweist sich Frontmann Noddy Holder. Der Ex-Sänger des heute noch immer im Oldie-Festival-Zirkel auftretenden Ensembles ist auch der einzige, der sich zu einem fast einstündigen, mit In-Jokes, Bonmots und Anekdötchen gespickten Interview bereit erklärte. Bleibt noch zu erwähnen, dass Hollywood-Schauspieler Tom Conti in der Rolle des gewieften Managers sein Leinwanddebüt gab und auch die musikalische Seite mit einem eigens von Slade komponierten Soundtrack mit Klassikern wie „How Does It Feel“ und „Far Far Away“ nicht zu kurz kommt.

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