Sophie Scholl – Die letzten Tage von Marc Rothemund

An DER TOTMACHER muss man unweigerlich denken bei Ansicht dieses Films, mit dem Marc Rothemund endgültig seine HARTE JUNGS-Tage hinter sich lässt und sich als Regisseur von Format erweist. Wie schon bei Romuald Karmakars Psychostudie des Mörders Fritz Harmann basiert auch dieses akribische Kammerspiel-Drama auf Verhör- und Prozessprotokollen, die unweigerlich einen strengen und engen Film nach sich ziehen müssen. Das Ergebnis ist beeindruckend und beklemmend, nicht zuletzt wegen der darstellerischen Tour de Force der unglaublichen Julia Jentsch als Sophie Scholl. Ohne in irgendeiner Weise die Intentionen der Macher anzweifeln zu wollen, stellt man sich aber die Frage, was genau diese karge Elegie, der ein wenig die zweite Ebene fehlt, bezwecken und erreichen will, das man nicht ohnehin schon wusste. Das Dritte Reich als grauenvoll unmenschliches Schreckenssystem zeigen? Sollte das bereits vergessen worden sein, hilft auch kein Film mehr.

Start: 24.2.

www.x-verleih.de Mit: Julia Jentsch, Fabian Hinrichs u.a.