Soundtrack

Masked And Anonymous – Music From The Motion Picture Columbia/Sony Music Vielstimmig: Der Soundtrack bringt neben neuen Songs des Meisters auch originelle Dylan-Interpretationen.

Das geht ja gut los: „My I Back Pages“, die japanisch ](!) gesungene Interpreta-Ition der Magokoro Bro-I thers, wird eingeleitet durch die aufgeregten Worte eines Predigers, der sich über Gott, die Apokalypse und uns arme Sünder verbreitet. Und weiter geht’s mit allerlei obskurem Zeug: Da hätten wir zum Beispiel Articolo 31, die mit „Come Una Pietra Scalciata“ die definitive Italo-Version von „Like A Rolling Stone“, inklusive eingespielter Samples des Originals, zum Besten geben. Oder „Non Dirle Che Non E’Cosi“‚, feierlich vorgetragen vom römischen Altmeister Francesco de Gregori. Dazwischen für Rockohren „Gewöhnlicheres“, etwa Grateful Deads siebenminütige Meditation über „It’s AU Over Now, Baby Blue“ und, noch schöner, Jerry Garcias Texmex-Lesung von „Senor (Tales of Yankee Powerl“. Eindringlich, fast beklemmend Sophie Zelmanis Einspielung von „Most Of The Time“, nicht weniger berührend das speziell für diesen Film produzierte und ansteckend vital geratene ,0n A Night Like This“ von Los Lobos. Bob Dylan himself indes hat für den Soundtrack masked and anonymous in einer zweitägigen Studiosession acht Songs aufgenommen, von denen vier hier zu hören sind: „Down In The Flood“ (ursprünglich als „Crash On The Levee“ auf basement tapes) und „Diamond Joe“ I1992 auf Dylans Folkalbum sood as i been to vou erschienen], beides also neue Versionen bekannter Titel, sowie „Cold Irons Bound“ und „Oixie“, zwei bislang nicht veröffentlichte Songs, masked and anonymous ist spannend, interessant und allemal ein gutes Soundtrack-Album – aber angesichts der zum Teil sehr speziellen Versionen doch eher ein Fall für die Sammler.

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