Spectre – Psychic Wars

Ein halbes Jahr nach Parts Unknown, seinem hiphoppigen Illbient-Album für Quatermass, kommt Spectre (Skiz Fernando) schon wieder mit einem neuen. Diesmal für sein eigenes Label Wordsound. Man darf gerne Dub-Album zu Psychic Wars sagen, obwohl Dub hier nicht King Tubby oder Lee Perry meint. Bei Wordsound ist HipHop kein Hip-Hop, Breakbeat kein Breakbeat. Ambient kein Ambient und Dub kein Dub. Die verschiedenen Spielarten elektronischer Musik werden einer Verdüsterung, Abstraktion und Reduktion unterworfen. Als Soundtrack einer dekadenten, verdorbenen Welt, die man, wenn man sie schon nicht ändern, zumindest musikalisch abbilden kann. In diesem Sinn ist die Musik auf Psychic Wars auch nicht schön, aber sie übt eine eigenartige Faszination aus – genauso wie bestimmte Vorgänge und Zustände in einer verdorbenen Welt eine eigenartige Faszination ausüben können, Psychic Wars geht in der chronologischen Abfolge seiner Tracks den Weg von der Weltmusik zum HipHop. Zuerst: zerhackte Samples von arabisch verschlungenen Blasinstrumenten, abstrahierter Ethno-Gesang, später: urbaner Illbient-Rap mit Gastars wie Sensational oder Malik Yusef. Natürlich muss man ein Faible haben für esoterisch-mystifizierte Musik, um so was gut zu finden. Aber das gilt ja irgendwie für jeden Release des Wordsound-Labels. www.wordsound.com