Spoon – Gimme Fiction
Gemeinhin pflegt man diese Band in der Nähe von Indie-Ikonen wie Pavement, den Pixies oder Sonic Youth zu verorten. Doch schon mit ihrem letzten Album KILL THE MOONLIGHT zog es Spoon nicht mehr mit aller Macht in die Gitarrenecke. HipHop-Techniken, Suicide-Einflüsse und elektronische Beigaben waren ebenfalls herauszuhören. Die Tendenz zur stilistischen Offenheit setzt sich auf GIMME fiction nun weiter fort. Im Falle des feinen „I Turn My Camera On“ ist man sich unsicher, ob da nun Parallelen zu den Stones, Urge Overkill oder Franz Ferdinand herauszuhören sind. In die Kategorie von Rock mit einer kräftigen Portion Groove gehört dieser Track auf jeden Fall. Auch sonst verlegt sich das Trio aus Austin, Texas, oft genug auf einen abenteuerlustigen Soundexkurs. „Was It You?‘ verläuft an der Grenze von New Wave und Dub. Und bei „They Never Got You“ glaubt man den munter hüpfenden Motown-Beat der Strokes vor sich zu haben, ehe der Song zu einem seltsam abrupten Ende kommt. Das Schöne dabei: Experimente klingen bei Spoon keineswegs gestelzt. Die Musiker um Sänger und Songschreiber Britt Daniel setzen ihre Ideen dermaßen konsequent und unkompliziert um, daß man nicht verstehen kann, warum ihnen bislang keine größere Beachtung geschenkt wurde. Doch mühsam ernährt sich eben nicht nur das Eichhörnchen. Vorerst dürfen sich Spoon damit trösten, ihrem definitiven Leckerbissen mit 6IMME FICTION wieder ein Stück näher gekommen zu sein.
VÖ: 9.5.
www.spoontheband.com
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