Stephen Duffy & The Lilac Time – Runout Groove
Hallo Redaktion! Ich hätte hier einen überfälligen Kandidaten für die Rubrik „Zeitlupe“… Denn um die meines Erachtens dann doch immer noch weitgehend unbekannte, fast 30-jährige Songwriter-Karriere Stephen Duffys zu würdigen, die zur richtigen musikalischen Einordung von Runout Groove hilfreich und eigentlich notwendig wäre, müsste ich dem Plattenmeister schon arge Kopfschmerzen bereiten und mein Zeichenkontingent unzulässig überschreiten. Und hey! Bei Namen wie Duran Duran (Gründungsmitglied!), spätestens aber Robbie Williams (sein „Musical Director“ zu Intensive Care-Zeiten!) schrecken sicherlich immer noch genügend Leser auf. Man hätte sogar noch einen „Haha! Funny!“-Aufhänger: das neue Album von Stephen Duffy & The Lilac Time könnte man nämlich guten Gewissens als“Zeitlupen-Folk“ subsumieren. Denn auch wenn ein Stück wie „No Direction“ eine ganz beschwingte Country-Miniatur ist, die Akustikgitarrenballade „Desert Shore“ fast nach Extreme (ja, „More Than Words“!) klingt und „Driving Somewhere“ wärmelnder Westcoast-Pop ist und beizeiten dezente George Harrison-Psychedelik durchschimmert,gemächlicher und unaufgeregter ist Stephen Duffy selten zu Werke gegangen. Auch aufgrund frappierender stimmlicher Ähnlichkeiten könnte man noch kurz Neil Halstead von Mojave 3 erwähnen, Stephen Duffys Spielart des Folk wurzelt allerdings mehr in der britischen Tradition der 6o-er Jahre. Er hat sich ja auch Bassist Danny Thompson in die Band geholt, seines Zeichens Gründungsmitglied der Free-Folk-Legenden Pentagle. Und seht: Jetzt habe ich schon in dieser kurzen Kritik so viele Namen und Referenzen genannt… dröselt sein Schaffen doch bitte mal auf. Auch wenn Runout Groove keinerlei Neuerfindung ist, Stephen Duffy hätte es verdient. Findet, mit den besten Grüßen, euer Stefan Weber.
www.thelilactime.com
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