Stereolab – Sound-Dust :: Post-Pop
Es ist schon so eine Sache mit der Musik-Rezeption. Wenn du am Morgen mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden bist, hörst du Musik anders als wenn du überhaupt nicht aufstehen musst. Und manchmal wissen auch die Kritiker nicht so recht, weshalb sie was gut finden oder nicht ganz so doll. So wie die neue Stereolab, die der Schreiber dieser Zeilen eigentlich und aus alter Verbundenheit superdufte finden möchte, das aber irgendwie nicht guten Gewissens kann. Die Single „Captain Easychord“ – und das steht auch noch an anderer Stelle in diesem Heft zu lesen – ist knorke, der Opener „Black Ants In Sound“ ebenso – hier merkt man, dass das Album in Chicago aufgenommen wurde und dass Jim O’Rourke und John McEntire ihre Finger mit im Spiel – respektive an den Reglern – hatten. Aber dann verliert sich Sound-Dust im Sixties-Pop-Easy-Listening-Burt-Bacharach-Stereolab-Schön – und Gleichklang, Laetitia Sadier flötet eine Spur zu süß, und auch die Streicher- und (gedämpften) Bläserarrangements wähnt man schon tausend Mal gehört zu haben. Ob’s daran liegt, dass Morgane Lhote kurz vor Beginn der Aufnahmen die Band verlassen hat? Oder ist Ihr Kritiker heute Morgen mit dem falschen Fuß zuerst aus dem Bett gestiegen? Wohl eher nicht, oder doch? (
www.stereolab.co.uk
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