Stereolab – The First Of The Microbe Hunters
Mit einem beschwingten Mambo-Beat inklusive Marimba geht sie los, die neue Sterolab-Platte. Neuneinhalb Minuten dreht sich dann der Beat beständig weiter, schwirren die Keyboards und wackeln die Köpfe. Während sich einige an diesen repetitiven Mustern berauschen lassen, langweilen sich andere nach drei Minuten und fragen sich, warum das alles so lange dauern muss. Um diese Problematik wissen natürlich auch Stereolab, doch weil sie keine Lust haben, ihre Musik der Nachfrage der Massen anzupassen, haben sie mit ihrem Majorlabel ausgehandelt, dass sie gewisse Veröffentlichungen auf ihrem bandeigenen Label Duophonic veröffentlichen dürfen. Ähnliches gilt ja auch für die experimentellen Alben von Sonic Youth, die auch deshalb ihr eigenes Label SYR gegründet haben. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die Majors heute in so langen Zyklen arbeiten und ihnen eine neue Stereolab-Platte einfach zu viel Arbeit macht. Nach diesem ausufernden Instrumental-Start mit „Outer Bongolia“
bietet die 7 Track-CD mit 40 Minuten Spielzeit dann nämlich doch die bekannten Stereolab-Merkmale, also diesen ätherischen, frankophilen Singsang und den zuletzt verstärkt spürbaren lateinamerikanischen Einschlag. So schön diese Mischung auch auf kurze Distanz klingen mag, auf Dauer verliert der luftige Ballon-Pop von Stereolab zunehmend an Bodenhaftung und verpufft wirkungslos im All. Es wird langsam Zeit, dass den Londonern neben schönen Rhythmen auch wieder Songs einfallen, die mehr als gefällig sind.
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