Stock, Aitken & Waterman – Organ Transplant Vol. 1
Vorweg etwas Polemik: Easy Listening ist, mit Verlaub, eine Krankheit. Sie reduziert Musik auf die Reproduktion von konsensfähigen Streicheleinheiten und ist damit das Ende von Kultur. Stock, Aitken & Waterman sind zwar nicht im momentan gebräuchlichen, auf die 5oer/6oer ausgerichteten Sinne Easy Listening, doch auch sie, die großen englischen Mainstream-Pop-Produzenten der 80er (Rick Astley, Kylie Minogue) gehören zu jener Spezies, die reaktionäre Musik produziert. Damit sind sie ein Fall für Stock, Hausen & Walkman. Die beiden Briten mit dem beziehungsreichen Synonym sind angetreten, um ausgewähltes Musik-Material der letzten dreißig Jahre zu zerschneiden und neu zu kombinieren. Um unserer Wahrnehmung eine Aufgabe zu geben. Somit haben Stock, Hausen & Walkman noch weniger mit Easy Listening zu tun als Burt Bacharach, Martin Denny oder Esquivel wenn man die mal genau hören würde. Wer SH&W mal genau hört, hat neben Spaß beim Quellenraten und Beziehungen herstellen auch Wissenszuwachs, und da sich moderne Schnitt-Technik via MTV als Kodierung durchgesetzt hat, kann das fast je-der auch ohne allzugroße Anstrengung konsumieren. Fast so schön wie Zappen. Nur daß man niemals 19 gute Programme hintereinander bekommt.
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