Eigentlich nennt sich die Reggae-Unterart, die auf der Compilation Studio One Lovers (5) vorgestellt wird, korrekterweise „Lovers Rock“, aber abgekürzt wurde schon in den 70er Jahren. Mit dieser Studio-One-Compilation wird auf sehr schöne Art an diesen Stil erinnert. Wie vorher nur im Rocksteady wurde im „Lovers “ besonders auf Soul gesetzt“. Ob nun bei den Arrangements oder im Harmoniegesang. Kein Wunder also, daß zahlreiche Rocksteady-Helden wie etwa die Heptones und die Paragons ein Comeback erlebten. Aber auch Reggae-Größen wie Delroy Wilson, Alton Ellis und Horace Andy sind auf Sudio One Lovers mit ihren beseelten Songs zu finden. Eine schöne Überraschung dürfte für viele J’m Still Waiting“ von Bob Marley & The Wailers sein, denn das Stück klingt eher nach den Impressions als nach Reggae. Zeitgleich wird mit Studio One Roots 2 (5) die zweite Ausgabe dervielleicht besten Reihe der Soul-Jazz-Records-Zusammenstellungen veröffentlicht. Roots. der klassische Reggae-Stil, war neben Dub die große Stärke von Coxsone Dodds Label, und 50 lag es nahe, etwas tiefer im Archiv zu graben, um 19 vergessene Schätze zu heben. Wer kennt schon die Tracks von AI Campbell, Devon Russell, Larry Marshall und Prince Lincoln? Sie alle sind mit begnadeten Stimmen gesegnet, die im Rahmen teilweise bekannter Riddims wunderschön in Szene gesetzt werden. Und auch hier spielt Soul eine wichtige Rolle, denn hier singen – interessanterweise nur – Männer auf eine bezaubernde Art hingebungsvoll von Liebe und Unterdrückung.

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