Supercharge – Kingsize
Sollte die Rockpalast-Redaktion auf der Suche nach einem guten Anheizer für eine der nächsten Rocknächte sein – hier ist er! Ihr letzter Auftritt in Hamburq war so mitreißend, daß selbst das sonst recht unterkühlte Publikum der Fabrik auf den Bänken stand.
Diese Klasse haben ihre LPs leider nicht ganz, was aber hauptsächlich an der Binsenweisheit liegt, daß Enthusiasmus und Spontanität auf einer Platte schwer einzufangen sind.
KING SEE ist rauher als sein Vorgänger NOW JUMP – übrigens ebenfalls eine feine Platte. Die meisten Songs sind schnell und treibend. Primär leben Supercharge-LPs und auch ihre Gigs von den süperben, fetten, vierköpfigen Bläsersätzen, allem voran Albie Donnellys Saxofon-Soli, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen.
Acht der zwölf Songs sind Eigenkompositionen – von Albie Donnelly oder dem zweiten Saxofonisten und Lead-Sanger Andy „Soul“ Parker. Er hat neben den durchweg hervorragenden Instrumentalisten als weißer Sänger einer schwarz orientierten Band den schwersten Stand. Genau wie die vergleichbaren Blues Brothers nicht so singen können wie Sam & Dave, singt Parker klar nicht so genial gut wie Otts Redding oder Ray Charles.
Dennoch bleibt KING SIZE eine gute LP – eine, die Spaß macht und besonders zum Tanzen oder schnellen Autofahren geeignet ist. Und: Man sollte diese Platte unbedingt laut hören!
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