Superpunk :: Midlife Crisis beendet.

Tapete/Indigo

Wer glaubt, dass Stefan Gwildis den Soul in Hamburg gepachtet hat, sollte mal mit ein paar Superpunks fremd gehen.

Superpunk mussten ihr Logo mit der Faust und der Inschrift „Superpunk Hamburg München“ bearbeiten. Bassist Tim Jürgens hat der bajuwarische Landeshauptstadt nach seinem Weggang beim „Playboy“ den Rücken gekehrt und sitzt nun als Redakteur bei „11 Freunde“ in Berlin. Das verkürzt den Weg zu seinen anderen Freunden, mit denen er seit 1996 in einer hanseatischen Band spielt, die in der Elbmetropole weiterhin konkurrenzlos ist. Mit den dortigen Singer/Songwritern hat das Quintett genauso wenig zu tun wie mit der Diskurspop-Fraktion. Anstatt politisch motiviert loszubellen oder in Lyrik zu verfallen, bestimmt Garagen-Rock, Mod-Musik und Nothern Soul mit humorigen Texten die Welt von Superpunk. Auf dem 2008 veröffentlichten Album WHY NOT? heulten sie ja noch den Mond an, geplagt davon, dass die Falten tiefer und Haare weniger werden. Gamz zu schweigen von körperlichen Gebrechen und der Tatsache, dass einem die jungen Mädchen nicht mehr zufliegen. Kaum zwei Jahre später ist diese Midlife Crisis beendet, und das schmissige Album DIE SEELE DES MENSCHEN UNTER SUPERPUNK verbreitet allerbeste Laune. Produzent Bernd Begemann sollte der Gruppe um Sänger Carsten Friedrichs und Keyboarder Thies Mynther (Phantom Ghost, Stella) auf Eigenwunsch eine rohe und raue Produktion verpassen, die zum geliebten Sound der Sixties passt. Es ist ihnen gemeinsam gelungen, und auch das Cover mit einem Foto von Günter Zint aus dem Hamburger Star-Club passt da wunderbar.

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