Sutherland Brothers & Quiver – Reach for the Sky
Jetzt gerät mein Weltbild total ins Wanken. Ich nehme alles zurück, was ich jemals über die englische Popszene gesagt habe! Wer sich die Sutherland Brothers & Quiver blind anhört, wird sie wahrscheinlich blindlings in das Land des Country-Rock stecken. So kann man sich irren! Alle vier sind Engländer, die Gebrüder Sutherland wie Willie Wilson und Tim Renwick alias Quiver. Und Gavin Sutherland ist immerhin der Mann, der für Rod Stewart den Riesenseiler „Sailin'“ schrieb. Never a dull moment, kann man bei diese LP gleich noch Rod zitieren. Die vier legen los, als hätten sie den Doobies einst gezeigt, wo’s langgeht, bauen ganz souverän einen Reggae-Rhythmus unter die typische Südstaaten-Gitarre, spielen exakten Rock und bringen nebenbei noch hitparadenträchtige Melodien, arbeiten mit Chor und sentimentalen Country-Gitarren. Das alles ist trotz deutlich hörbarer Einflüsse von Westcoast und Südstaatenrock jedoch so professionell miteinander verquickt, daß hier niemand auf den Vorwurf der Konzeptlosigkeit kommen dürfte. Gavin beherrscht alle Arten von Gitarren, spielt außerdem noch Baß, teilt sich mit seinem Bruder Iain Leadvocals und die Songschreiberei. Ein perfektes Team, kann man da nur sagen. Die LP kann man von vorn bis hinten hören – das Interesse schlafft nicht ab, jeder Song bringt eine Abwechslung, was nicht zuletzt an einer geschickten Kopplung liegt. Die Platte ist in höchstem Maße kommerziell, und das ohne jede Banatät. Wenn das der neue englische Trend wird…
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