T.O.K. – Unkown Language
Die These, daß T.O.K. wirklich die erste Boygroup des digitalen Dancehall-Zeitalters sind, wie im Info zu Uunknown Language vermerkt ist, muß einer näheren Überprüfung erst einmal standhalten. Aber auch ohne solche Lorbeeren hat das Quartett aus Jamaika in den letzten Jahren eine beachtliche Karriere hingelegt. Und mit Unknown Language dürften Xavier „Flexx“ Davidson, Craig „Craigy T“ Thompson, Alistaire „Alex“ Mc-Calla und Roshaun „Bay-C“ Clarke ihre Präsenz auf den Dancefloors weiter spielend ausbauen. Ihre Tracks, allen voran die mit lässigen Mitsingrefrains geadelten Nummern wie „3“ und „2“, sind rhythmisch so abwechslungsreich ausgefallen und groovetechnisch so trickreich angelegt, daß man ihnen ein gewisses Hitpotential nicht absprechen kann. Kein Wunder bei Produzenten wie Bobby Konders, Don Corleon, Christopher Birch und Tony Kelly, die allesamt über die besten Referenzen verfügen und seit Jahren alle einschlägigen Dancehall-Größen mit den entsprechenden Riddims ausstatten. Doch T.O.K. achten, trotz der unbestreitbaren Kommerzialität ihrer Songs, immer darauf, sich nicht zu allzuweit von ihren Dancehall-Wurzeln zu entfernen. Sie schaffen damit den seltenen Spagat zwischen den oft recht rigiden Anforderungen der jamaikanischen Dancehall-Kultur und den auf strikte Eingängigkeit programmierten Hitlisten westlicher Prägung. T.O.K. sind schlau und denken schon mal zwei Schritte weiter und haben deshalb selbst einen in Europa bis jetzt nur Insidern bekannten Trend wie Reggaeton bereits erfolgreich absorbiert, siehe den gemeinsam mit Rapper Pittbull aus Miami eingespielten Track „She’s Hotter“. Und wenn dann auch noch Shaggy auf dem extrem eingängigen „Dejá Vu“ ein kleines Gastspiel gibt, steht dem großen Durchbruch eigentlich nichts mehr entgegen. VÖ: 20.6.
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