Talking Heads – Fear Of Music

„The best way to step into the Spotlight is to step back.“ Chinesisches Sprichwort.

Step back. Holding back. Nicht auffallen. Normal sein. Sich zurückhalten. Und gerade dadurch auffallen. Ins Spotlight treten/getreten werden. Talking Heads-Einstellung/Haltung.

Die Zeit ist undurchsichtig. Probleme/Dickicht um uns herum. In unseren Köpfen. Unübersichtliche Vorgänge/fremde Menschen bestimmen unser Leben. Die Gehirnströme sind angeschwollen, kurz vorm Zerplatzen – der Kopf arbeitet.

„…try tostay healthy,physical fitnees, don’t want to catch no disease…“ ,Life During Wartime’/T .Heads.

In diesem so dunklen/unklaren/verwirrten Zeit-Gesellschafts-Labyrinth setzen uns die T. Heads ein musikalisch ’simples‘ Werk vor. Warum man ‚Fear Of Music‘ mag: die Musik ist einfach/leicht greifbar /eingängig/klar-sauber / monoton. Gesund. Der (teilweise) disco-artige Rhythmus spült unsere Ohren durch/frei. Weg, von all dem Durcheinander/Krach um uns herum. Und trotzdem hebt sich die T. Heads-Musik von dem achso-primitiven-Disco-Schund ab.

Der T. Heads-Sound ist minimalistisch. Die T.-Heads-Texte (alle abgedruckt! ) sind komplex + sensibel; keine wütende Rock’n’Roll Haltung – stattdessen nackte Beobachtung von Problemen anderer Leute (Identität, Langeweile). ‚Fear Of Music‘ verbindet/vermischt die intellektuellen Elemente des Punk (Text, Haltung) mit dem Rhythmus der Disco-Musik. Zwei der T. Heads hören Munich Machine/Moroder Produkte. Sie sind verantwortlich für den strengen Rhythmus (funky), zu dem die metallischen Gitarrenriffs (Bowie-like) kommen.

Der Stakkato-Rhythmus wiederholt sich endlos – Trance Musik/Voodoo-Rhythmus. Der Baß spielt Lead-Folgen, oder Melodiewiederholung, die durch das Wiederholen zu Rhythm-Parts werden, trotzdem aber gegenüber der Rhythmsection eine Melodie tragen. Der Baß ist ein wichtiges T.-Heads Instrument. Die anderen Instrumente tragen andere Melodien.

Dies ist die dritte T.-Heads-LP. Produziert von Eno. Sie ist rauher/roher/härter als die Vorgänger. Man muß den Kopf einsetzen, um die Texte zu verstehen, nicht aber die Musik. Mein Favorit ist ‚Memories‘, ein wall-to-wall Sound. Aus der Garage. Eine Ausnahme auf der LP.