Der Wurm ist vielseitig: Matthew Herbert alias Doctor Rockit benutzte ihn, um Yves St. Laurent für eine Pariser Modenschau musikalisch zu beschenken. Das Gotan Project sampelt und dubbt den Wurm, manchmal macht es sich selbst an dessen Blasebalg zu schaffen. Senor Coconut ließ den Wurm auf seinem Album mit Kraftwerk-Coverversionen tanzen. Den Spitznamen „asthmatischer Wurm“ hatte das Akkordeon im 19. Jahrhundert bekommen, lange war das Instrument mit dem besonders organischen Sound fest im Besitz der Chanteusen und Diseusen. Seit kurzem tauchen Akkordeon und die verwandte Melodika vermehrt im Kontext elektronischer Musik auf – bei den isländischen Minimalsinfonikern Mum, im magischen Dreieck Disco-Folk-House, beim Kölner Duo März oder auf einem Track von Burnt Friedman & Jaki Liebezeit („Rastafahndung“). Diese Zusammenstellung mit Akkordeonmusik will nur den Boden bereiten, Wurm und Würmchen stehen vielleicht noch größere Pop-Karrieren bevor. Das von Yves St. Laurent in Auftrag gegebene Matthew-Herbert-Stück missfiel dem Modemann übrigens – was nicht unser Problem ist.