The Band – Music From Big Pink, The Band, Stage Fright, Cahoots

AMERICANA-KLASSIKER WERTUNG: SIEHE TEXT Feine Ländler THE BAND

Music From Big Pink.The Band.Stage Fright,Cahoots

CAPITOL/EMIELECTROLA

Hinterwäldlermusik – so majestätisch wie der Mississippi und so erhaben wie die Rocky Mountains. Digital remastert und mit zahlreichen Bonustracks bestückt.

1968 – das Jahr psychedelischer Klangkaskaden, ausufernder Gftarrensoli und Acid getränkter Trips. In einem rosafarbenen Holzhaus bei Woodstock aber arbeiteten fünf Gestalten, die aussahen, als wären sie einem Mark-Twain-Buch entsprungen, an ihrer Vision eines ländlichen Amerika, einem Sound, der alles enthielt, was das musikalische Erbe der Neuen Welt hergab: Blues, Bluegrass, Country, Folk, Rock ’n‘ Roll, Jazz. Die Kanadier Rick Danko, Robbie Robertson, Richard Manuel und Carth Hudson, dazu Levon Helm aus Arkansas, spielten zwischen 1968 und 1977 als The Band acht Alben ein, von denen die ersten vier jetzt neu aufgelegt wurden: mit Bonustracks, raren Fotos und kompetenten Linemotes von Barney Hoskyns. Der Rest folgt im Frühjahr 2001. Schon das Debüt, nach jener Blockhütte MUSIC FROM BIG PINK 6 betitelt, geriet zur Offenbarung: Wundervolles aus eigener („The Weight“, „Caledonia Mission“) und fremder Feder (Dylans „I Shall Be Released“, das Traditional „Long Black Veil“), vokale und instrumentale Brillanz und rustikales Down-To-Earth-Flair ergaben ein veritables Meisterwerk. Nicht zu toppen? Pah. Mit THE BAND gelang dem Quintett im Jahr darauf erneut Grandioses: „Across The Great Divide“, „Up On Cripple Creek“, „The Night They Drove Old Dixie Down“ natürlich, ihr Song für die Ewigkeit, und neun wertere famose Lieder, kristallklar wie ein Gebirgsbach, seltsam aus der Zeit gefallen und Ehrfurcht gebietend wie vergilbte Fotografien, mit Geschichten, die an griechische Tragödien gemahnen. Ihre beste Platte? You bet – und eine der zehn b6esten aller Zeiten. STAGE FRIGHT 5 , 1970 erschienen, vermochte dieses Niveau nicht ganz zu harten, was in erster Linie dem Material geschuldet war, dem es mitunter an Inspiration mangelte. Dennoch waren reichlich Geniestreiche darunter, „The Shape l’m In“ etwa oder das Titelstück. Solches galt nicht für CAHOOTS 4 : eine feine Lesung von Dylans „When I Paint My Masterpiece“, ein Gastauftritt von Van Morrison – der Rest des ’71er Werkes bot nur guten Durchschnitt. Aber: There’ll be better days, Tage, an denen es wieder heißen würde: „Honey, don’t be late. I want to be there when The Band Starts playing.“ Fortsetzung folgt. Veröffentlichung: Ende September.

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