The Beatles :: Love
Beatles-Pop für das 21. Jahrhundert: Digitales im Remix und Mash-up.
Dass das Apple-Label gerne zur Weihnachtszeit mit „neuen“ Beatles-Alben überrascht, hat Tradition. Ende 2006 warten die Herren George und Giles Martin mit einer besonderen Attraktion auf: Die Fab Four treten höchst offiziell ins digitale Zeitalter ein. Ausgerechnet The Beatles, die sich mit der Freigabe ihrer Songs für Compilations und mit Coverversionen schon immer schwergetan haben. Martin und Sohn machen’s möglich. Bleiben in dem aus 26 Tracks remixten Kuriositätenkabinett love aber ästhetisch einigermaßen auf dem Teppich. Beatles-Songs sind eben unkaputtbar, egal ob sie in einem Musical in Las Vegas oder als Mash-up Verwendung finden. Doch der Reihe nach: „Because“ eröffnet den Reigen im mehrstimmigen A-cappella-Gesang. Bei dem gekürzten „Get Back wird’s absurd: Der dynamische Akkord aus „A Hard Days‘ Night eröffnet McCartneys rustikalen Rocker, das Orchester-Crescendo von ,.A Day In The Life“ beendet ihn – dass der nun endgültig in Rente gehende George Martin Leichenschändung betreiben würde, erwartet niemand. Hauptsache Billy Prestons Hammond-Orgelswingt. „GlassOnion“ liebäugelt mit den Bach-Trompeten von „Penny Lane ,“.Eleanor Rigby“ gleitet über in „Julia“, und Lennons surrealistisches „I Am The Walrus bleibt relativ unangetastet. Dem anschließenden „I WantTo Hold Your Hand‘ wurde absurderweise Beatlemania-Kreischen beigemischt. Als Medley mit knappen 1.53 Minuten funktionieren „Drive MyCar/The Word VWhat YoureDoing“ nur bedingt. Unterlegt mit dem Sitargezirpe von „Within You, Without You entpuppt sich „Gnik Nus“ als das rückwärts abgespielte „Sun King“. George Harrisons Liebesode „Something“ kulminiert in „Blue Jay Way“ und „Nowhere Man“ Ein weiteres Potpourri enthält „Being For The Benefit Oi Mr. Kite“. „I Want You IShe’sSo Heavyl“ und bitte festhalten, „Heiter Skelter“. Ein Wüstensturm kündigt das ansonsten unangetastete „Help“ an. McCartneys filigran fingergepicktes „Blackbird“ verwandelt sich in „Yesterday“ – und das Streichquartett tönte nie so präsent. Als semi-akustische Archivnovität beglückt „Strawberry Fields Forever“. bevor das bekannte Arrangement doch noch einsetzt und sich allerlei Spielereien mit..Piqgies“, „Hello Goodbye“ und, schon wieder „Penny Lane“ erlaubt. Komplett fusioniert klingen „Tomorrow Never Knows und“.Within You Without You wie ein neues Stück. Ringos ..Octopus’s Garden “ weist Bruchstücke von „Goodnight auf. „Lady Madonna“ turtelt mit „Hey Bulldog“, „Here Comes The Sun“ mit „The Inner Light“. Knackig: Lennons „Revolution“ in der Singles-Version. DasBeach-Boys-Pastiche „Back In The USSR“ kommt definitiv zu kurz. „While My Guitar Gently Wheeps“ beginnt wie auf den Esher-Tapes, um in streicherverziert Konzertantes auszuarten. Unberührt bleibt auch „A Day In The Life“, während „Hey Jude“, fast um die Hälfte gekürzt, in der Reprise von „Sgt. Pepper’s Lonely Heart’s Club Band“ verblubbert. Und im Outro von „All You Need Is Love“ erfanden die Beatles schon 1967. was heutzutage in den meisten Popsongs praktiziert wird: Sampling. Noch Fragen?
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