The Concretes – In Colour
The Concretes sind das nächtliche Nasenbluten auf das Kopfkissen skandinavischer Pop-Coolness. Ein äußerst hubscher Schandfleck, den sie da mit ihrem zweiten regulären Alburn hinterlassen. Manche Menschen nennen große Gefühle „Kitsch“, die Concreles bluten in den Zuckerspender des immer rockenden Zeitgeistes. Klumpen süßer Sixties-Harmonien lösen sich im trüben Schwarz transatlantischen Souls. Unter der Anleitung des Omaha-Produzenten Mike „Saddle Creek“ Mogis einigen sich nicht nur R’n’B und R’n’R auf das Geschmackserlebnis Pop. sondern werden als Fortsetzung des Debütalbums THE CONCRETES mit Arnericana-Einflüssen versetzt. Man erinnere sich der Cardigans, die nach erfolgreicher Etabtierung begannen, in erwachsener Sentimentalität zu schwelgen, und um beim Buchstaben C zu verweilen, ziehe man noch die Corrs und Carpenters hinzu. Nein, cool ist das nicht, eher Musik zum Heimtichhören, weil sie uns so vertraut klingt, als ob wir zum hundertsten Mal neben einem geliebten Menschen aufwachen. Manlrengleich beschwört Sängerin Victoria Bergsmann die Spielarten der Liebe mit einer anlehnungsbedürftigen Lässigkeit, als habe sie einen Lolli im Mund. In „You Call“ liefert sich Schlagzeugerin Lisa Milberg ein romantisches Duett mit Romeo Stodart von den Magic Numbers, mit denen The Concretes auch demnächst auf Tournee gehen. Es bleibt aber Bergmanns Stimme, die einem anschwellenden Sound von Bläsern, Streichern, Piano und Rhodes standhält und eine Marke setzt. Bei all dem Identifizierungspotential in der Klangfarbe bleibt IN COLOUR erfreulich lebhaft und verliert nicht den Humor, wenn sich Lyrics und Instrumentierung im finalen „Song For The Songs“ dialogisch kommentieren.
www theconcretes.com
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