The Great Crusades – FourThirty

Daß es so etwas heutzutage noch gibt: Eine Band im klassischen Four-Piece-Line-up geht für drei Tage in ein Studio in Chicago und kommt nach drei je zwölfstündigen Schichten mit einem klassischen amerikanischen Rock-Album wieder heraus. Einem Album, um das kein Gewese gemacht wird. Das nicht von Millionen Fans mit vor Aufregung feuchten Händen erwartet wird. Das definitiv nicht „the next big thing“ ist, nicht das x-te Bullshit-Revival auslösen wird. Das nichts will, außer, sein Publikum so gut wie möglich zu unterhalten. Und: Das gut ist, verdammt gut sogar. Tatsächlich ist FOUR THIRTY nicht weniger als fucking bnlliant und knüpft damit nahtlos an das formidable NE-VER GO home von 2002 an. Denn die Herren Anzugträger Brian Krumm Ivoc, g], Brian Hunt Ibgl, Christian Moder (dr und Brian Leach Ig, keyb] rocken wieder einmal alles in Grund und Boden, was sich ihnen in den Weg stellt. Würde man „Porch Song“ oder „Billy Smashes It Up“, „Hollywood Bungalow“ oder „Are We Having Fun Anymore?“ in ihre Bestandteile zerlegen, man fände Elemente von Southern- und Punk-, Country- und Bluesrock. Aber wer will schon einen Kracher wie „Rawl“ analysieren, der so anfängt:“.lusedto play sax with Otis Rush / Used to hang with Rory Gallagher I Chipped a tooth in the parking tot ofthe Aragon Batlroom „, einen fiebrigen Schleicher wie „She Walked Alone“? Sollte sich jemand – wenn’s denn unbedingt eine Schublade sein muß – eine Mischung aus Dr. Feelgood , circa SNEAKIN‘ SUSPICION, und ZZ Top zu Zeiten von degüello mit einem guten Schuß Dream Syndicate vorstellen können: So ähnlich hört sich das dann an. Und: Wie in allen coolen Bands hockt der Drummer nicht hinter seinem Kit, ersteht. Ach, eines noch zum Schluß: Glaube keiner, er habe es hier mit Biertrinker-Mucke zu tun. Die Herrschaften tragen nicht umsonst Schlips und Kragen. Verve. Eleganz. Feverall through the night.

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