The Jam – The Complete Jam – Polydor/Universal

Die DVD: Hier passt das schöne Wort .Vollbedienung ‚ – der Doppeldecker bietet nicht nur so ziemlich alles, was von dieser grandiosen Band auf Film übrig blieb, nebenbei liefert er überdies einen umfassenden Crashkurs in Sachen Britpop. Kaum eine Band verstand es so gut. die wüste Energie des Punk mit dem Stilbewusstsein der 60er Jahre zu verbinden. Was The Jam zu Ikonen der Pop-Moderne werden ließ. Zu sehen ist dies exemplarisch in den Promofilmen der frühen Singles, als die drei Musiker noch uniform mit schwarzen Mohair-Anzügen und sunburst-lackierten Rickenbacker-Gitarren auftraten. Was ihr euphorisches Publikum indes nicht an wildesten Pogo-Orgien hinderte. THE COMPLETE JAM versammelt die Clips zu 16 Singles, diverse Fernsehauftritte, darunter so wegweisende wie den im Spätsommer „77 in Marc Bolans TV-Show wenige Wochen vor dessen Tod, oder den im schwedischen Fernsehen 1981. als Weller mit seinem berüchtigten „Scampi and Chips“-Interview der Moderatorin schlimmste Albträume verursachte. Dazu gibt’s seltenes Doku-Material und Konzertaufnahmen aus der Newcastle City Hall 1980, Interviews, u.a. auch mit Pauls Vater John Weller, der das Jam-Management besorgte, sowie einen Beitrag über Fans. Aufbereitet ist all dies vorbildlich mit einer logischen Menüführung und der üblichen Ausstattung inklusive 5.1.-Sound. Gesamtlaufzeit: fast vier Stunden. Vollbedienung, wie gesagt. www.paulweller.com

Die Künstler: AlsPaulWellenm

Februar 1977 seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnet, ist er gerade 18 Jahre alt. Mit Butler (21, dr) und Bruxe Foxton (21. bl hat er da als The Jam schon Furore in den Londoner Clubs gemacht. Die Musikpresse sortiert das Trio trotz seiner Mod-Anzüge, Rickenbacker-Gitarren und unüberhörbaran 6os-R’n’B und frühen Who orientierten Musik zunächst unter Punk. Schnell aber liefern Weller & Co. den Gegenbeweis, verfeinern ihren rauen Ensemblesound von Album zu Album und liefern einen Singleklassiker nach dem anderen: „In The City“, „The Modern World“, „The Eton Rifles“, „Going Underground“, „Town Called Malice“, um nur einige zu nennen. In fünf Jahren räumen The Jam alles ab, was es an Chartsplatzierungen, Pop Poüs und sonstigen Ehren im UK zu gewinnen gibt – außerhalb der Insel indes hinterlassen die durch und durch britischen Rocker wenig Spuren. 1982 strebt Weller nach neuen Ufern, löst The Jam auf und gründet wenig später Style Council. Die Achtziger hatten begonnen.