The Long Blondes – Couples

Ja, Herr im Himmel! Wie hoch wollen die denn noch über sich hinauswachsen? Als ob die großen Hits wie „Weekend Without Makeup“ und“Once And Never Again“ aus ihrem großen Debüt nicht immer noch laut genug nachklingen würden, eröffnen die so gar nicht Blonden aus Sheffield ihr zweites Album mit einem Song, der mindestens für die Dauer seiner Spielzeit so ziemlich alles davor Dagewesene vergessen macht. „Century“ heißt diese Indie-Bohemian-Rhapsody, die sich während ihrer fünfeinhalb Minuten von der Blondie-zur Nirvana-zur Depeche-Mode-zur Chemical-Brothers- und wieder zurück zur Blondie-Nummer entwickelt. Der Queen-Vergleich lässt sich übrigens gleich noch mal bemühen. Denn, und das dürfte für Indie-Verhältnisse wenn schon kein Novum, dann zumindest eine kleine Sensation darstellen, bei Couples handelt es sich um ein-Augen und dann vor allem Ohren auf -Konzeptalbum! Ein, wie uns Gitarristin Emma Chaplin unterrichtet „Komplettes Musical und kulturelles Artefakt‘ über Couples, also Paare -und alles, was diese aus-, groß und niedermacht. Ein Paar, dessen Liaison in jedem und hier im offensichtlichen Fall noch intakt zu sein scheint, ist die der Band zu ihrem Produzenten. Erneut war hier Erol Alkan zugange, seines Zeichens Londoner It-Boy und aktuell der Big Mac britischer DJ-Kultur. Dieser, wie wohl er laut Bandaussagen einen „bewusst nicht-musikalischen Ansatz bei der Produktion verfolgt“, verschaffte der Platte ein Gesicht, das sowohl Züge von Karen Os Sturkopf als auch von Chrissie Hyndes verschlagener Anziehungskraft und natürlich Debbie Harrys unantastbarer Schönheit trägt.

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