The Man Who Fell To Earth

Den Grundstein seiner Karriere legte David Bowie 1969 mit „Space Oddity“, der Weltraum-Ode über den ausgeflippten Major Tom. Die Verwandlung in einen sonderbaren Extraterrestrier vollzog sich perfekt mit dem rothaarigen Ziggy Stardust, der ihm 1972 den internationalen Durchbruch bescherte. Da verwundert es wenig, dass sich Bowie. nach diversen kleinen Rollen in kauzigen Avantgardestreifen und obskuren TV-Produktionen, in seinem ersten abendfüllenden Kinofilm THE MAN WHO FELL FROM earth abermals mit dem Thema „Alien“ konfrontiert sah. Für die Rolle des Thomas Jerome Newton, eines von einem fernen Planeten auf der Erde Gestrandeten, der für seine austrocknende Welt nach Wasserreserven sucht, gab es sicherlich keinen passenderen Darsteller, wie Regisseur Nicolas Roeg drei Dekaden später im Bonus-Segmentderaudivisuell optimierten Re-Edition bekennt. Aufmerksam auf Bowie wurde Roeg ausgerechnet durch Alan Yentobs 75er BBC-Porträt CRACKED ACTOR, das den durch immensen Kokainkonsum reichlich abgemagerten Bowie dabei zeigte, wie er in einer chauffeurgesteuerten Luxuslimousine durch die weiten Nordamerikas kutschierte. Szenen, die auch in der überzweistündigen Parabel überjenen Sonderling vorkommen, der durch diverse Patente zum multimilliardenschweren Konzern dvds eher avanciert, um schließlich vom Geheimdienst in einer Art Luxus-Gefängnis über Jahre mit Drogen, Alkohol und Sex sediert zu werden. Der privat durch okkulte Lektüre und Nietzsche-Studien auf Übermensch getrimmte Bowie spielt nicht Newton. Er ist ganz er selbst. Also natürlicher, alsjeder Berufsschauspielereine ungewöhnliche Rollewie diese hätte interpretieren können. Die ihm zur Seite stehenden Profis wie RipTorn.Candy Clark und Bück Henry verblassen in Gegenwart des alabasterhäutigen Engländers zu Statisten. Bowies lakonischer Schlussmonolog baut gar visionär Zeitbezug zurGegenwart auf, verdeutlicht die Grundphilosophie eines allzu sehr realen Menschen typus: „Ich sehe zwar nicht mehr so gut wie früher, ober genug Geld habe ich noch immer.“

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