The Riffburglars – Swag

Nach dem Plattentitel der ersten Shortlist-„Solo“-LP nennt sich Roger Chapman’s Gruppe jetzt dem Programm gemäß Riffburglars. Unter diesem Namen und mit Pseudonymen „getarnt“, geht die Band ihren Gelüsten im Covern von alten R&Bund Soul-Nurnmem nach. 14 Stücke (knapp 50 Min.) sind es insgesamt, damit wird bereits Gruppenname bzw. Plattentitel („Diebesbeute“) alle Ehre gemacht.

Aber die Art und Weise, wie mit all den teilweise schon angestaubten Titeln verfahren wird, verrät beste Absichten, sind doch Spaß und ausgelassene Stimmung bei der Aufnahmesession offensichtlich. An der Session waren übrigens bereits die beiden neuen Shortlist-Mitglieder beteiligt: Keyboarder Uncle Willy Wonky (der legendäre Zoot Money) und der Schlagzeuger Ba Butler (John Lingwood, Ex-Earthband).

Klar, daß auch der berüchtigte Sonny Spider wieder mit seinem röhrenden Organ so manches Stück veredelt. „I Heard II Through The Grapewine“, Aretha Franklins „Chain Of Fools“ oder Bob & Earls Soul-Klassiker „Harlem Shuffle“, dem 65er Onginal-Sound fast identisch, gehören dazu. Die von Chappo gesungenen Titel gehören sicher zu den besseren der LP, aber auch die angefunkte Version von „Who Do You Love“, die mit Henry Mancini’s „Peter Gunn“ endet, oder Booker T. lones „Born Under A Bad Sign“, gesungen von Big George Hartburn (Geofl Whithehorn), sind ansprechend bearbeitet worden. Don Gibson’s „Sea Of Heartbreak“ als Reggae ist dagegen etwas bieder; David Lindley kann sowas besser.

Zwar wirken einige der reinen R&B-Titel wie „The Shadow Knows“ (Leiber’Stoller), „Treat Her Right“ und Mose Allison’s „Love The Life I Live“ zu hausbacken, zwar ist die Instnimentalarbeit eher solide und unspektakulär, aber die gute Laune ist um so auffälliger und überträgt sich auf den Hörer.

Wie aus informierter Quelle zu erfahren war (Bernd Matheja calling), wollen die Rilfburglars beim Mainzer Karneval aufspielen, allein das ist Grund genug, ohne Bedenken dafür zu plädieren, daß diese Diebe auf freiem Fuß bleiben.