The Riot Squad – Jump!

Obskure R’n’B-Combo um den späteren Hendrix-Trommler Mitch Mitchell.

In britischen Beat-Lexika stolperte man bisweilen über ihren Namen, doch selbst für Zweitliga-Verhältnisse blieben The Riot Squad jahrelang eine ziemlich geheimnisumwitterte Band. Der spätere Hendrix-Drummer Mitch Mitchell soll mitgespielt haben, heißt es, ebenso Deep Purples Jon Lord. Mitchell war tatsächlich dabei, Lord hingegen orgelte zeitgleich bei den Artwoods, einer weiteren R’n’B-Combo, die Mitte der sechziger Jahre durch die britischen Clubs tingelte. Jump! versammelt erstmals sämtliche 21 Aufnahmen jener Band, die eigentlich zwei Bands war: Das erste Line-up – mit Mitch Mitchell – hielt von Ende 1964 bis Ende 1965, Sänger war Graham Bonney, später ein erfolgreicher Schlagerinterpret in Deutschtand („Supergirl“, „Siebenmeilenstiefel“). Mit komplett neuer Besetzung und produziert von Joe Meek, gingen The Riot Squad 1966 noch einmal an den Start, bis der Laden schließlich 1968 endgültig dicht gemacht wurde. Dass The Riot Squad bislang obskur geblieben sind, kommt nicht von ungefähr: Live mögen sie, allesamt gute Musiker, die Mod-Clubs zum Kochen gebracht haben, auf Platte wirkt ihr typischer Mittsechziger-R’n’B wenig originell – wobei die erste Besetzung die Nase deutlich vorn hat, auch wenn „I Wanna Talk About My Baby“ wie ein verschollener Graham-Bond-Track klingt und „Cry Cry Cry“ den bereits damals angejahrten Merseybeat zitiert.

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