The Shining – True Skies

Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man dagegen machtlos. Vor allem dann, wenn es so reichlich und vorab erteilt wird wie im Fall von The Shining. Da hilft es auch nicht wirklich weiter, dass in der deutschen Sprache für ein solches Gebaren das schöne Wort „Vorschusslorbeeren“ vorrätig ist. TRUE SKIES heißt das Debütalbum von The Shining, zwei der fünf Bandmitglieder – Gitarrist Simon Tong und Bassspieler Simon Jones – waren ehedem bei The Verve zugange, und dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen an die Band. Von wegen: Rock. Pop. Gitarren de luxe. Bittersüßer Pathos. England rules again. Nun denn: Ganz so konventionellverwegen strahlt der Musikhimmel über The Shining nicht. Deren Positionierung wo wir sind, ist Gitarrenmusik – ist eindeutig, ihre Posen indes sind, je nach Perspektive, ausbaufähig oder angenehm zurückhaltend. The Shining machen mal Breitwand-Rock wie in „Find A Reason‘, fallen mitunter in „Show You The Way“ Retro-Käse anheim, der nach Led Zeppelin muffelt, lassen dann wieder psychedelischen Momenten ganz viel Platz – und bei Bedarf sind Hymnen natürlich auch hymnisch. „Young Again“ schmachtet Sänger Duncan Baxter, selbst erst zarte 22 Jahre alt, und er erinnert damit an eine Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat. Farbenfroh angepinselt sind die Songs von The Shining allemal: wenn es den Fünfen demnächst gelingt, nicht nur Variabilität, sondern auch eine Identität zu entwickeln, strahlt nicht nurder Himmel.

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