The Streets – Everything is borrowed
Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn Poptexter urplötzlich keine Kommentare zur sozialen Lage mehr abgeben, weil sie so sehr in dem Musikding drin sind,dass ihnen nur noch ihr eigenes Leben als Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung bleibt. Konkret: Wenn Mike Skinner auf The hardest way to make an easy living folgende Feststellung treffen muss: „I got nothing in my life away from the Studio“, dann wird es hart, schreckt man zusammen und wendet man sich schon mal von einem Lieblingsact ab. Zum Glück hat Skinner gemerkt, dass sein letztes Album ein Fehler war. Er ist sich sogar der Endlichkeit seines Alter Egos The Streets bewusst geworden und denkt ans Abdanken. Dies allerdings nicht ohne der Welt noch eine philosophische Bemerkung zu hinterlassen: „I came to this world with nothing and I leave with nothing but love, everything else is just borrowed.“ Es ist neue (oder wiedererlangte) Bescheidenheit, die hier zum Ausdruck kommt. Skinner betrachtet die ganz große Schale, die uns alle umgibt, beschäftigt sich mit der Natur und den Gefahren, denen sie heutzutage ausgesetzt ist und bezieht nicht nur sich, sondern gleich die gesamte Menschheit in seine Überlegungen mit ein: „It’s not the earth that’s in trouble, it’s the people that live on it.“ Was wir hier erleben, ist nichts anderes als die Geburtsstunde des Öko-Rap. Diese Songs könnte man gut und gerne auch unter dem Titel „The Green Album“ veröffentlichen. Skinner erreicht damit vielleicht nicht ganz das Niveau der großartigen ersten beiden Streets-Alben, aber es hat zumindest wieder Sinn und Verstand. VÖ: 19.9.
>» www.the-streets.co.uk
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