The Twilight Singers – Blackberry Belle

Das kleine südkahfornische Label Birdman. dessen Logo ein geflügeltes Männlein mit hängenden Armen ziert. ist ein sehr tapferes. Ende der neunziger Jahre erschien auf Birdman mit John Frusciantes smile from the streets you holo das vielleicht unzugänglichste Stückchen Musik, das je im Plattenladen im Indie-Fach eingeordnet wurde [und das nicht einmal sehr lange, weil das Album alsbald von dem mittLerweile von allen Drogen entgifteten Künstler reumütig vom Markt genommen wurde). Verhältnismäfiig wenig Mut muss es die Plattenfirma dagegen gekostet haben, die Twilight Singers unter Vertrag zu nehmen – zumal die mit dem Ende der großartigen Afghan Wigs vom Nebenzum Hauptprojekt Greg Dullis aufgestiegen sind und sich seither – theoretisch – mit dem schlagenden Argument verkaufen lassen, des Meisters ganze Kreativität würde hier und nirgends anders einfließen. Das wäre aber auch kein Etikettenschwindel, denn: blackberry belle wächst schneller und größer noch als das vor drei Jahren erschienene, schon überraschende Debütalbum twilight. Auffällig sind zunächst die Referenzen an Greg Dullis mal mehr, mal weniger hörbare Einflüsse-. „Number Nine“ und „Fat City (Slight Return)‘ heißen zum Beispiel zwei Stücke, und genau wie zwischen „Another Brick in The Wall (Part 2“ und „Mother“ auf Pink Floyds an sich zweifelhaftem Cpus the wall morpht am Anfang von“.Esta Noche“ ein Besetztzeichen bedeutungsschwanger in die Stille. Bleiben wir also gleich hier, weil nämlich dan schon nach ein paar Sekunden der überwältigendste Song des Albums unter spukigen Synthesizern hereinbricht und bis zum finalen Jazz-Gebläse vier Minuten später beides zu gleichen Teilen offen legt: musikalische wie textliche Schaffenskraft Ifür Letztere wird unten ein Extra-Stern verliehen). „/ teel cool / Alive / Aware that Im sinking – das fängt den Vibe von blackserry belle in ganzen drei Zeilen ein: Fassung, Erregung, Dramatik, verteilt und komprimiert auf eine Dreiviertelstunde Musik. Da tropfen mollsatte Pianotöne in einen hymnischen Chorus („Martin Eden“), da schweben flinke Pickings auf der akustischen Gitarre über orientalischer Percussion [„St-Gregory“]. Und dann duelliert sich in „Papilon“ auch noch ein Bluegrass-Banjo mit einer Wah-Wah-Gitarre. Was, wenn nicht das, ist sensationell? „Negtectme, selectme“, fordert Greg Dulli unterdessen ein. Dabei ist die Wahl doch längst schon getroffen.

Word Up: „Black out the Windows/It’s party time / You know how I love stormy weather/ So. tet’sallplaysuicide. „(aus „Martin Eden“)