Thin Lizzy

Thunder And Lightning

Ein fulminanter Auftakt. Donner, Blitze, Gewitter .. und kaum hat man sich auf den heftigen Ansturm eingestellt, greifen Phil Lynott & Co. schon in breitester Front an. „Thunder And Lightmng“, ein glänzender Opener. immer vorwärts, unerschrocken geradeaus marschierend und unbändig heavy. Da rede noch einer von Thin Lizzys Abschied. Bei diesem Overdrive-Tempo, zwei aggressiven Gitarren, die Riffs nur so herausschleudern, und einem Bassisten, der kiloweise Power schleppt, sollte eher vom erneuten Blitzstart die Rede sein!

Wäre da nicht gleich Lynotts bekannter, bittersüßer oder – wie in „The Sun Goes Down“ – auch melancholischer Gesang: Man müßte sich glatt anstrengen, diese ungewöhnliche Band wiederzuerkennen.

Ungewöhnlich bereits der voluminöse Sound, der ihnen von Produzent Chris Tsangandes verpaßt wurde, ungewöhnlich auch der neue Mann: Ex-Tygers-Gitarrist John Sykes, dessen Einsatz sich hier in allen neun Songs auszahlt. Das beweist hervorragend „The Holy War“, letztes Stück auf der ersten Seite, wo er den gemäßigten Rhythmus unversehens, ansatzlos mit knackigen Soli durchkreuzt. Oder „Heart Attack“: taumelnde, stolpernde Gitarren, aus deren Mitte sich erst Sykes und dann sein Rivale Scott Gorham, arbeitsteilig! versteht sich, ungehindert an die Spitze setzen Genaugenommen könnte das Album auch den Titel „Battle Of The Gmtars“ tragen, denn dieses Instrument ist die „driving force“, das Kraft Zentrum der gesamten LP.