Tom Petty & The Heartbreakers – Songs And Music From The Motion Picture She’s The One

Allem Anschein nach hat sich Tom Petty mit SHE’S THE ONE einen langgehegten Traum erfüllt: Seitdem er als Kind Elvis Presley bei den Dreharbeiten zu ‚Follow That Dream‘ beobachtet hat, ist er Filmfan. Eine eigene Schauspielkarriere blieb dem Mann aus Gainsville allerdings versagt. Der Grund dafür heißt ‚Made In Heaven‘, ein Film, in dem er 1987 (neben Neil Young) unter Beweis stellte, daß er definitiv nicht Schauspielen kann. Ersatzweise holte er sich Hollywoodgrößen wie Johnny Depp, Kim Basinger oder Faye Dunaway für seine Videos. SHE’S THE ONE bietet dem Halbcherokee nun eine zweite Chance: Regisseur Edward Bums wollte den Kopf der Heartbreakers für den Soundtrack seines Films. Bingo! Die 13 neuen Songs von Petty und den Heartbreakers sind nicht nur Tonspurhighlights für Cineasten. Die kongeniale und bewährte Zusammenarbeit mit Produzent Rick Rubin, der mit WILDFLOWERS den sülzigen Wischi-Waschi-Sound von Jeff Lynne abschaffte, erweist sich erneut als Glücksgriff. Da stört es auch nicht, daß keine Nummer auf SHE’S THE ONE so richtig abgeht. Petty ist ruhiger geworden. Macht aber nichts, denn gerade die ruhigen und sentimentalen Stücke machen den Reiz (und den Großteil) des neuen Albums aus. ‚Angel Dream‘ ist ein stilles und unauffälliges Highlight. Mit ‚California‘ zeigt der verheiratete Familienvater, daß er immer noch das ‚Free Falling‘-Feeling rüberbringen kann, das ihm 1989 einen zweiten Frühling bescherte. ‚Hung Up And Overdue‘ sowie die tragikomische Nummer ‚Asshole‘ erinnern an die Beatles, während auf ‚Walls‘ die Byrds schön grüßen lassen. Ungewöhnlich sind gleich zwei Instrumentalstücke auf dem Album. Immerhin kann sich Heartbreaker Benmont Tench auf ‚Airport‘ an den Tasten auslassen. ‚Hope On Board‘ fällt dagegen nicht besonders auf. Dafür klingen ‚Climb That Hill, Change The Locks‘ (im Original von Lucina Williams) und ‚Hope You Never‘ wie original WILDFLOWERS-Outtakes.