Ton Steine Scherben

Scherben In Berlin

Heimspiel für TSS. „Eins von sieben ausverkauften Konzerten in der UFA-Fabrik Berlin“, so steht’s zu lesen, hören wir auf dieser Platte, die von den Akteuren selbst produziert wurde. Glaubt es oder glaubt es nicht: Der Vergleich zu legendären Live-Alben wie GET YER YA YA’S OUT oder LIVE AT LEEDS ist nicht abwegig. Die zehn Songs – drei davon, nämlich „Raus (Aus dem Ghetto)“, „Ich will ich sein“ und „Shit Hit“, bisher unveröffentlicht sind wie aus einem Guß, ein Stromstoß für leere Batterien, Adrenalin in schwarzem Vinyl.

Nicht daß Lanrue & Co. abgedrehte Traditionalisten wären, aber ihre Rock ’n‘ Roll-Grammatik haben sie voll drauf: klimperndes Tack-Piano bei dem Working Song „Feierabend“; ausgeklügelte Songdramaturgie bei „Heut Nacht“, Schlagerhaftes, Polit-Gassenhauer und Crowdpleasers wie „Keine Macht für niemand“. Vergnügen hoch zehn.